Dax versus S&P 500: Ein kurzer Jahresrückblick und die Sache mit dem „Home Bias“

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

letzten Freitag war es wieder soweit! Im Rahmen der mittlerweile schon legendären Weihnachtsfeier der boerse.de Group wurde in gemütlicher (und zugegeben auch etwas feucht-fröhlicher) Atmosphäre bestens gelaunt das Ende des Börsenjahres 2023 eingeläutet. Gefeiert wurde diesmal im Haus der Börse und in der Cola Lounge, also jenen Räumlichkeiten, in denen auch der Rosenheimer Investorenabend stattfindet. All jene Börsianer unter Ihnen, die an dieser mittlerweile fest etablierten Veranstaltung schon teilnehmen durften, ist diese „Event-Location“ bereits bestens bekannt.

Da sich das Börsenjahr 2023 mit großen Schritten dem Ende zu neigt, ist es sicherlich nicht zu früh für einen ersten Jahresrückblick.

In einem meiner vorangegangenen Editorials „MSCI World, Dax & Co.: Welche Rolle Dividenden spielen und was man daraus lernen kann“ habe ich die Bedeutung des Themas Dividenden mithilfe breit bekannter Aktienindizes erläutert. Solche Indizes eignen sich natürlich auch sehr gut, um anhand ihrer Kursentwicklung das Jahr 2023 (bis heute) zu rekapitulieren. Und wie Sie gleich sehen werden, lässt sich auch hierbei wieder einiges für das eigene Investmentverhalten ableiten.

Entwicklung der Aktienmärkte in 2023



In der nachfolgenden Abbildung sind per 18.12.2023 die kumulierten Wertentwicklungen des Dax und des S&P 500 Total Return Index (in €) für das Jahr 2023 dargestellt.



Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, beträgt die Rendite des Dax seit Jahresanfang 19,6% und jene des S&P 500 22,7%. Während der Dax den S&P500 Index hinsichtlich der Performance-Entwicklung in der ersten Jahreshälfte dominiert hat, war in der zweiten Jahreshälfte das Gegenteil zu beobachten.

Neben der Rendite ist natürlich auch das Risiko von großer Bedeutung für eine Beurteilung. Vergleicht man die annualisierten Volatilitäten der beiden Indizes, so lässt sich für den Dax ein Wert von 13,3% p.a. beobachten und für den S&P 500 Index ein Wert von 13,9% p.a. Trotz der zusätzlichen Renditeschwankung, induziert durch das Wechselkursrisiko, ist die Volatilität des S&P 500 nur geringfügig höher als jene des Dax.

Wie uns die moderne Portfoliotheorie lehrt, sind im Portfoliokontext jedoch nicht nur die Einzelrisiken von Bedeutung, sondern auch der Renditegleichlauf der verschiedenen Assets, der sich mithilfe des sogenannten Korrelationskoeffizienten messen lässt. Dieser nimmt Werte zwischen +1 und -1 an, wobei +1 für einen perfekten Gleichlauf steht, weshalb hier kein Risikoreduktionseffekt durch eine Kombination dieser beiden Wertpapiere erreicht werden kann. Eine Reduktion des Gesamtrisikos lässt sich jedoch bereits bei einer Korrelation von unter +1 erreichen, wobei dieser Effekt umso ausgeprägter ist, je näher der Korrelationskoeffizient beim (Ideal-)Wert von -1 liegt.

Berechnet anhand der Tagesrenditen lässt sich für den Dax und den S&P 500 Index (in €) per 18.12.2023 ein Korrelationskoeffizient von gerade mal 0,3 für das Jahr 2023 ermitteln. Da dieser Wert deutlich kleiner als +1 ist, ergibt sich für einen Anleger in deutschen Aktien durch eine Beimischung von USA-Werten ein spürbarer Risikoreduktionseffekt.

Wie uns aber zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, wird dieser Effekt zumeist kaum oder auch gar nicht in Anspruch genommen! Und dieses Phänomen lässt sich nicht nur bei vielen Privatanlegern beobachten, sondern auch bei (professionellen) institutionellen Investoren.

Das Problem mit dem Home Bias



Bereits im Jahr 1991 haben die beiden international renommierten Ökonomen Kenneth R. French und James M. Poterba in ihrem Beitrag „Investor Diversification and International Equity Markets“, erschienen in dem hoch angesehenen Wissenschaftsjournal „American Economic Review“, gezeigt, dass viele Anleger nahezu ihr gesamtes Vermögen in Assets ihres Heimatlandes anlegen. Aus diesem Artikel geht auch hervor, dass bereits zum damaligen Zeitpunkt die Vorteile einer internationalen Streuung (Stichwort: Rendite-/Risikoeffizienz) schon über mehrere Dekaden hinweg bekannt waren. Und genau dieses Phänomen wird als „Home Bias“ bezeichnet. Darüber hinaus zeigen die beiden Autoren auch, dass bereits damals dieses Ergebnis nicht auf Handelsbarrieren zurückzuführen war, sondern mehr oder weniger eine bewusste Entscheidung der Anleger darstellte.

Seit 1991 sind mittlerweile über 30 Jahre vergangen. In dieser Zeitspanne wurde der Home Bias immer wieder wissenschaftlich untersucht und auch bestätigt. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang eine noch vergleichsweise junge Studie der Fondsgesellschaft Union Investment aus dem Jahre 2020, die den Home Bias auch in den Portfolios vieler institutioneller Anleger nachweist. Mittlerweile lassen sich ausländische Wertpapiere und Fonds nahezu genauso einfach, friktionslos und unkompliziert handeln wie inländische. Mögliche Handelsprobleme bzw. gar Handelsbarrieren lassen sich definitiv nicht als Argumente gegen eine mangelnde internationale Diversifizierung anführen.

Vermeidung des Home Bias



Die Vermeidung des Home Bias ist definitiv kein Hexenwerk. Für Fondsanleger besteht die einfachste Möglichkeit darin, in international anlegende Fonds zu investieren. So stellen beispielsweise alle vier boerse.de-Fonds – der boerse.de-Aktienfonds, der boerse.de-Weltfonds, der boerse.de-Technologiefonds und auch der boerse.de-Dividendenfonds – international anlegende Investmentalternativen dar.

Aber auch für Aktienanleger, die ihre Einzeltitel selbst aussuchen, gibt es entsprechende Hilfsmittel, um ihr Portfolio international auszurichten. Es ist nachvollziehbar, dass viele Anleger insbesondere die heimischen Aktien im Fokus haben. Über diese wird regelmäßig berichtet, man liest darüber in den einschlägigen Börsenmedien und sie sind Teil der öffentlichen Berichterstattung. Für internationale Titel, mal abgesehen von den Apples, Microsofts und Amazons dieser Welt, sieht die Sache schon anders aus. Abhilfe schaffen können hier jedoch spezialisierte Börsendienste, deren Fokus auf bestimmten internationalen Marktsegmenten liegt.

Der Börsendienst boerse.de-Signale Aktien USA



Für das attraktive Aktienland USA bietet sich beispielsweise der digitale Börsendienst boerse.de-Signale Aktien USA an. Bei diesem Service werden vollautomatisiert bis zu zehn trend-starke Aktien wöchentlich zum Kauf empfohlen, die dann solange gehalten werden, bis ein entsprechendes Verkaufssignal erfolgt. In 2023 weisen die boerse.de-Signale Aktien USA eine ausgezeichnete Rendite von 33,6% per 18.12.2023 auf (zum Vergleich: S&P 500 Index: +22,7% ytd).

Besonders interessant ist dabei, dass diese tolle Performance insbesondere eben nicht mit den ohnehin bekannten USA-Werten, wie beispielsweise einer Apple, einer Microsoft und einer Amazon, erwirtschaftet wurde, sondern überwiegend mit Titeln, die man eigentlich so gar nicht auf dem Schirm hat.

Hervorstechend ist dabei die Aktie Super Micro Computer, die am 3. Februar 2023 zum Kauf empfohlen wurde und dann am 8. Dezember 2023 mit einem sagenhaften Kursgewinn von 214,7% zum Verkauf gestellt wurde. Darüber hinaus befinden sich im aktuellen Musterdepot noch eine Abercrombie & Fitch mit einem Plus von 117,5% (Kaufempfehlung 28. Juli 2023), eine Immunogen mit einem Wertzuwachs von 58,7% (Kaufempfehlung 30. Juni 2023) sowie eine Modine Manufacturing mit einem Gewinn von 57% (Kaufempfehlung 21. Juli 2023). Von den breit bekannten Titeln ist noch der Chip-Hersteller Nvidia zu nennen, der am 19. Mai 2023 ins Musterdepot aufgenommen wurde und dann am 8. Dezember 2023 mit einem Gewinn von 52,8% zum Verkauf gestellt wurde.

Da der Dienst boerse.de-Signale Aktien USA in maximal zehn Werte investiert, weist dieses Musterdepot natürlich eine deutlich höhere Volatilität auf als diese beispielsweise beim S&P 500 Index zu beobachten ist (Volatilität 27,9% p.a. vs. 13,9% p.a.). Dies ist auch der Grund dafür, dass ein solch trading-orientierter Ansatz allenfalls eine Beimischung (Satellit) in einem diversifizierten Core-Satellite-Ansatz darstellen sollte und keinesfalls ein Core-Investment.

Wie bereits vorangehend erläutert, sind bei einer Portfoliobetrachtung nicht nur die Volatilitäten von Bedeutung, sondern auch die Korrelationseffekte. Interessant ist dabei, dass sich für das Jahr 2023 ytd. eine Korrelation zwischen den Tagesrenditen des Dienstes boerse.de-Signale Aktien USA und des Dax von 0,35 ergibt, was auf ein deutliches Risikoreduktionspotenzial durch eine entsprechende Beimischung hinweist.

boerse.de-Signale Aktien USA – so einfach geht’s …



Die Anwendung des Börsendienstes stellt sich denkbar einfach dar. Für alle aktuell im Anlageuniversum befindlichen Werte werden täglich alle relevanten Trendindikatoren sowie das zugehörige Ranking berechnet und im Online-Bereich des Börsendienstes transparent dem Anleger offengelegt. Die Kauf- und Verkaufsempfehlungen werden anhand der Freitagsschlusskurse ermittelt, sodass die entsprechenden Transaktionen dann am Montagfrüh gleich umgesetzt werden können. Darüber hinaus erfolgt auf täglicher Basis eine Überprüfung auf mögliche Sicherheitsverkäufe aller im aktuellen Musterdepot befindlichen Titel, die durch abrupte massive Kursverluste ausgelöst werden. Das aktuelle Musterdepot sowie alle Handlungsempfehlungen sind übersichtlich im Online-Bereich aufgeführt.

Mit dem kostenlos verfügbaren Gratis-Login für sieben Tage können Sie sich völlig unverbindlich einen Überblick über die einfache Handhabung des Börsendienstes verschaffen. In dem ebenfalls kostenlos verfügbaren White Paper „Trendfolge-Tradings für Zusatzgewinne: Einfach, transparent und regelgebunden an Trends partizipieren“ ist die genaue Funktionsweise der Strategie ausführlich dargestellt (Download-Link). Einer gezielten Portfoliobeimischung von ausgewählten Titeln aus den USA steht somit nichts mehr im Wege.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nicht nur viel Erfolg mit Ihren hoffentlich international breit diversifizieren Aktieninvestments, sondern auch frohe und besinnliche Weihnachten sowie ein gesundes, glückliches und erfolgreiches 2024!

Auf bald,

Ihr Hubert Dichtl

P.S.: Alle Kolumnen von Dr. Hubert Dichtl erhalten Sie ganz bequem im Newsletter boerse.de-Aktien-Ausblick, Deutschlands großem Börsen-Newsletter mit mehr als 150.000 Lesern. Hier kostenfrei anfordern…